Studienreise nach Prag, Mladá Boleslav und Lidice (Februar 2025)
Am Dienstag, den 25.02 ging es, wie bereits im Vorjahr, für die TS2a und b mit dem Bus nach Prag. Nach einer entspannten Fahrt war der erste Programmpunkt wieder das Tschechische Nationale Technikmuseum, bevor wir mit der Tram zu unserem Hostel Czech Inn fuhren und dort eincheckten.
Obwohl sich im Vorfeld viele gegen ein gemeinsames Abendessen ausgesprochen hatten, war es doch im Restaurant Vinhoradský Parlament sehr lustig. Der Aufenthalt trug etwas zur Völkerverständigung zwischen unseren zwei Technikerklassen bei: Es wurden Knödel, Braten, Bier (leider das einzige vegane Gericht) und Nachspeisen bestellt und bestellt, keiner wollte aufbrechen. Herrn Graßl trieb es schon Schweißperlen auf die Stirn, als er überschlagsmäßig berechnete, welches Loch die Zeche in die Reisekasse reißen würde.
Der Abend stand zur freien Verfügung und viele erkundeten die Prager Altstadt bei Nacht. Beeindruckend ist der Blick über die Moldau und die Lichter der Karlsbrücke hinweg zur Prager Burg Hradschin.
Nach dem Frühstück am Mittwoch starteten wir zur Stadtführung, die Herr Dr. Spring gestaltete: Auf dem Weg von der Burg herab in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes zur Prager Geschichte. Herr Spring schaffte dabei den Spagat, uns viel Interessantes nahezubringen ohne unsere doch eher technisch orientierten Gehirne kulturell zu überfordern.
Mittags fuhr uns Bernhard (Bernie the Busdriver) nach Mladá Boleslav, ca. eine Stunde von Prag entfernt. Mladá Boleslav hat ca. 44000 Einwohner, wovon über die Hälfte im dortigen Škoda-Werk arbeiten. Wir erhielten eine ausführliche Werksführung, allerdings leider wieder ohne die Fertigung der E-Modelle Enyaq und Elroq zu sehen, obwohl wir uns dies ausdrücklich gewünscht hatten. Aber davon abgesehen sahen wir sehr viel, vor allem bei der anschließenden Führung durch das Werksmuseum und Repositorium. Im Repositorium werden historische Prototypen gesammelt.
Der Abend war wieder frei und endete für einige in der Bar des Hostels bei einem spontanen Live-Auftritt von Zeno (Gitarre und Gesang).
Für den Donnerstag hatten wir, wie bereits im letzten Jahr, eine Führung in der Gedenkstätte Lidice, das 25 Minuten nordöstlich von Prag liegt, gebucht.
Lidice war vor dem Zweiten Weltkrieg ein ganz normales tschechisches Dorf, das 1942 von den Nazis dem Erdboden gleichgemacht wurde. Alle Männer wurden erschossen, die Kinder fast alle im KZ vergast und die Frauen ins KZ Ravensbrück verbracht. Das Massaker war ein Racheakt für die Ermordung des stellvertretenden Reichsprotektors Reinhard Heydrich. Wir erhielten eine sachlich fundierte und emotionell ergreifende Führung durch das Freigelände und schauten uns dann noch die Ausstellung im Museum an.
Eine recht anschauliche Darstellung der historischen Ereignisse findet sich hier auf YouTube (Lidice - Ein Dorf in Böhmen. Rekonstruktion eines Verbrechens).
Einige Eindrücke:
Bericht: Hans Graßl
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Seite geändert am: 22.08.2025